Ich erwarte ziemlich viel von unserem Garten. Hübsch soll er sein und produktiv soll er sein. Es soll eine feste Stelle für mein geliebtes Lagerfeuer und einen Platz für die Hängematte geben. Ich möchte Obstbäume und eine ausreichend große Wiesenfläche für Picknicks und Gartenparties. Ich möchte blühende Sträucher, Rosen, Unmengen an Blumen und alles selbst ernten können, was wir gerne essen. Ich bin mir nicht sicher, wie groß unser Garten ist, aber um all diese Wünsche unterbringen zu können, darf jeder Bereich zwar so groß wie nötig sein, muss aber gleichzeitig so klein wie möglich sein. Da mir für meine Gemüseliebeleien also auch nur ein beschränkter Platz zur Verfügung steht, habe ich in diesem Jahr ein kleines Experiment gestartet. Viele, verschiedene Gemüsesorten, die auf kleinster Fläche harmonisch nebeneinander wachsen – das verspricht das Square Foot Gardening.
Die Idee dahinter ist schnell erklärt: eine Fläche, die etwa einen Quadratmeter groß ist, wird in neun gleichmäßige Rechtecke, die jeweils mindestens 30×30 cm groß sind, aufgeteilt. Auf jeder Fläche wird eine Sorte Gemüse angebaut – dabei achtet man auf die passende Mischkultur, was heißt, dass man Pflanzen kombiniert, die sich gut miteinander vertragen und sich gegenseitig beim Wachsen unterstützen. Ich habe in diesem Jahr vier solche Felder angelegt und folgende Kombinationen wachsen im Quadratbeet, das ihr hier oben auf dem Foto seht:
- Rankende Kapuzinerkresse, Mexikanische Minigurke, Essbare Blüten, Knoblauch, Salatherzen, Radieschen und Möhren (wachsen zusammen in einem Quadrat, die Radieschen sind längst geerntet, wenn die Möhren größer werden), Rote Bete, Pastinaken und Zwiebeln
In den anderen drei Quadratbeeten stehen folgende Kombinationen:
- Zwei Tomatenpflanzen, die mit Basilikum unterpflanzt wurden, Tagetes, Rucola, Salatherzen, Zwiebeln, Radieschen und Möhren, Pflücksalate und Pastinaken
- Pastinaken, Spinat, Rucola, Salatherzen, Pflücksalat und Mangold
- Rankende Kapuzinerkresse, Essbare Blüten, Borretsch, Gurke, Zuckerschoten, Fenchel und Pflücksalat
Ehrlich gesagt finde ich die Quadratbeete auch einfach hübsch anzusehen – was mir persönlich eben sehr wichtig ist. Sobald ich ein Quadrat abgeerntet habe, pflanze ich neue Jungpflanzen oder säe neuen Salat aus und habe so den ganzen Sommer über eine riesige Ernte und keine nackten Beetflächen. So ist zumindest der Plan. Mir sind Vielfalt und kleine Erntemengen an Gemüse auch um einiges lieber, als Schwemmen einer Sorte, die man nicht verarbeitet bekommt.
So ein Beetkasten ist schnell gebaut. Dafür braucht man vier etwa 100×20 cm große Bretter, die zu einem Kasten verschraubt und mit Vierkanthölzern verstärkt werden. Fertig. Wie man das Rankgitter selbst baut, habe ich euch hier in diesem Post schon ein Mal gezeigt. Die Kästen hat der Liebste lasiert und die Quadrateinteilungen mit Leisten aus dem Baumarkt gelegt und zusammengetackert. Ich habe sie dann nur noch mit guter Gemüseerde aus dem Gartencenter aufgefüllt und bepflanzt. Jetzt, Mitte Mai ist der beste Zeitpunkt, um die Gärtnerei eures Vertrauens zu stürmen und euch mit den Gemüsepflanzen, die ihr mögt, einzudecken.
So bin ich übrigens bei der Planung der Quadrate vorgegangen. Ich habe mir die Gemüsesorten aufgeschrieben, die ich gerne ernten wollen würde, habe geplant, welche Sorten gut nebeneinander gepflanzt werden können und dann ihren Platzbedarf recherchiert. Ich bin da nicht ganz so großzügig, pflanze grundsätzlich ein wenig enger und ernte die jeweiligen Sorten dann, wenn sie noch zart und klein sind.
So ein Quadratmuster lässt sich natürlich auch in einem normalen Hochbeet oder ganz ohne Beetkasten realisieren. Oder man hat (bespielsweise auf dem Balkon) nur 60×60 cm zur Verfügung und beschränkt sich auf vier Quadrate. Vielleicht ist das Konzept ja auch etwas für euch? Wie sich meine kleinen Quadratgärten entwickeln, zeige ich euch auf jeden Fall in meinen Instagram Stories. Wenn ihr also Lust habt, freue ich mich, wenn ihr mir dort folgt.
Habt es schön!
Nadine
Der Beitrag Ein Gemüsegarten auf einem Quadratmeter {Square Foot Gardening} erschien zuerst auf Nadine Burck.