Eine gemütliche Terrasse oder ein gemütlicher Balkon – das ist etwas, das ich nie mehr missen möchte. Von April bis Oktober verbringen wir eigentlich jede freie Minute in unserem grünen Wohnzimmer und so langsam wird es Zeit, wieder dafür zu sorgen, dass alles hübsch wird. Oder es wird Zeit, den Grundstein zu legen, das aus deinem vielleicht bisher eher vernachlässigten Außenzimmer ein gemütliches Plätzchen wird. Heute habe ich ein paar Tipps für dich, wie du das relativ schnelll und einfach umsetzen kannst.
So erschaffst du dir eine gemütliche Terrasse oder einen gemütlichen Balkon
1. Mach das beste aus dem, was du zur Verfügung hast!
Gerade nach diversen Lockdown-Erfahrungen, ist uns allen wahrscheinlich mehr als je zuvor bewusst geworden, was für ein riesiges Privileg es ist, überhaupt eine Terrasse oder einen Balkon zu haben. Wenn du aktuell noch nicht mit der Terrasse oder dem Balkon deiner Träume gesegnet bist, mach einfach trotzdem etwas draus! Selbst aus einem klitzekleinen Balkon oder einem besonders hässlichen Exemplar kann man viel herausholen.
Gegenüber von unserem Haus wohnt eine Frau mit einem kleinen Balkon, auf dem Zitronen, Hortensien, Tomaten, Rosen, Kräuter und viele, viele andere Pflanzen wachsen. Der Balkon ist im Erdgeschoss zur Straße hin gerichtet. Die Frau pfeift auf diese nicht ganz optimale Ausgangslage und hat es sich so schön wie nur möglich gemacht.
Als Sichtschutz dient ein Sonnenschirm und die mittlerweile stattlichen Pflanzen. Ich freu mich jedes Mal, wenn ich aus meinem Bürofenster schaue über den Anblick. Wenn du also ein kleines (oder großes) Outdoor Zimmer zur Verfügung habt, lass es nicht als Abstellplatz verkommen. Mach’s dir so schön, wie es geht und genieße abends ein Glas Wein bei schöner Musik. Warte nicht auf die Perfektion, mach‘ aus den Möglichkeiten, die du hast, das Beste!
2. Schaffe gemütliche Sitzmöglichkeiten
Jenachdem, wie viel Platz du hast: Liegestuhl, Sonnenliege, Bank, Sitzgruppe, zusammenklappbare und platzsparende Klappstühle, Hocker, selbstgebaute Lounge-Möbel aus alten Paletten – zusammen mit ein paar Kissen, Polstern und Decken werden daraus lauschige Plätzchen.
Solange es warm genug ist, wird bei uns vom Frühling bis zum Herbst draußen gegessen. Das Eck, das du hier auf dem folgenden Foto (das übrigens aus dem Jahr 2019 ist) siehst, ist überdacht – so können wir auch bei Sommerregen draußen essen und dem Prasseln lauschen.
3. Setze Lichtakzente
Viele Kerzen, Laternen, evtl. eine Fackel in einem der Kübel und eine Lichterkette sehen tagsüber hübsch aus und bringen abends gemütliches Licht. Praktisch sind auch Solarlichter.
Laternen, Windlichter und Co bringen außerdem Abwechslung und Kontraste auf deine Terrasse oder deinen Balkon. Investiere hier aber vielleicht lieber in ein paar größere, aber unterschiedlich hohe Exemplare, als in viele kleine. Bei Glas musst du aufpassen – wenn es im Winter regnet und das Wasser ggf. zu Eis wird, platzen die Gläser gerne mal. Habe ich gerade erst Anfang des Jahres für dich getestet.
4. Werde Pflanzenflüsterer: Gemüse, Kräuter und Blumen
Selbst auf kleinstem Raum kann man in Kübeln, Holzkisten, Töpfen, etc. zum Beispiel Zucchini, Erdbeeren, Kürbis, Tomaten, Chili, Salat und Co anbauen, wenn man das möchte. Sehr schön ist auch eine Kräuterauswahl oder einfach Blühendes. Wichtig ist hierbei: man muss bei der Pflanzenauswahl auf den gegebenen Standort (Schatten, Halbschatten, Sonne?) achten. Nicht jede Pflanze ist für jeden Standort geeignet. Außerdem darf man natürlich auf keinen Fall das Gießen vergessen.
Wer mehrjähriges kauft, hat jedes Jahr wieder etwas von seinen Pflanzen. Ich habe zum Beispiel auch den einen oder anderen immergrünen Schneeball – so schauen wir auch im Winter ins Grüne. Hier in Heidelberg haben wir ein sehr mildes Klima, weshalb ich meine Kübel einfach stehen lasse. Nur das Zitronenbäumchen kommt über den Winter ins Treppenhaus. Wer in kälteren Regionen wohnt, kann die Kübel über die kalten Monate in etwas Luftpolsterfolie wickeln und an die Hauswand stellen. Ab und zu an frostfreien Tagen gießen reicht völlig aus..
Was ich auf unserer Terrasse in Kübeln angepflanzt habe, habe ich im letzten Jahr in diesem Post aufgeschrieben: Gartenfeeling ohne Garten – Meine Tipps für Kübelpflanzen.
5. Lege ein Farbschema und eine Stilrichtung fest
Mein Farbschema hab ich auf weiß, creme, dunkelbraun, beige, rosè und grün festgelegt und die Materialien sollen alle natürlich sein. Holz, Leinen, Zink, Juteschnur für die DIY Rankgitter – Plastik-Blumentöpfe oder -kübel sind vielleicht praktisch, weil sie leicht sind, aber mir gefallen sie einfach nicht. Auch alles, was zu akkurat ist, gefällt mir draußen einfach nicht. Möglichst wild soll es sein! Und eben natürlich.
Ich mag es, wenn man viel zu gucken hat, als Kontrast zu unserer geradlinigen Wohnung. Meine Pflanzbehälter sind teilweise schon alt, manche vom Flohmarkt, manche von meiner Mama und manche ganz neu – neben den klassischen Kübeln haben wir außerdem auch Zinkwannen (mit Löchern im Boden, damit das Wasser ablaufen kann), Weinkisten und Holzkisten bepflanzt (Anleitung) und nutzen Körbe als Übertöpfe.
Aber egal, ob man es ordentlich und akkurat oder wild mag – ein festgelegtes Farbschema hindert einen an spontanen Fehlkäufen, die danach dann nicht wirklich passen. Ich achte zum Beispiel auch bei der Auswahl meiner Blumen auf die Farben, damit am Ende ein harmonisches Bild entsteht. So kommt auf die Terrasse ein Mix aus Pflanzen, die in weiß und verschiedenen Rosétönen blühen.
6. Setze auf verschiedene Höhen
Wenn alle Pflanzen und Laternen in Reihe und Glied auf dem Boden nebeneinander aufgereiht werden, wird das am Ende nicht so besonders viel Charme ausstrahlen. Glaubt mir, das hatte ich anfangs auch. Hier schafft zum Beispiel ein Spalier oder ein DIY Rankgitter, das Kletterpflanzen erobern können, Abhilfe. Es gibt schnellwachsende, einjährige Pflanzen, die in jedem Jahr auf´s Neue gesät oder gepflanzt werden müssen, dafür aber schnell einen grünen Hintergrund bieten oder mehrjährige Pflanzen, die etwas länger brauchen, dafür aber nur ein Mal gepflanzt werden müssen. Kletterrosen oder -hortensien, Clematis oder zum Beispiel auch rankendes Gemüse, wie Gurken sind dafür bestens geeignet.
Toll sind auch hängende Töpfe mit herunterwachsenden Blumen, wie Hängepetunien oder zum Beispiel Hänge-Erdbeeren oder eine Leiter, an die man Töpfe oder Kästen mit Halterungen befestigt. Weinkisten oder Hocker schaffen höhere Abstellfläche, Pflanzen, die hoch werden oder zum Beispiel Hochstämmchen (ich hab ein hübsches Schneeball-Hochstämmchen), schaffen ein rundes Bild. Von der Decke kann man zum Beispiel (Solar)Lampions hängen lassen oder oben besagte Lichterkette.
7. Sonnen- und Sichtschutz
Bei uns spenden auf der einen Seite der riesige Holunder und auf der anderen Seite der Kirschbaum schon einen ganz passablen Sichtschutz. Wer damit nicht gesegnet ist, kann auch hier wieder auf Rankgitter, Bambus- oder Bastmatten oder zum Beispiel auch einen Strandkorb zurückgreifen.
Als Sonnenschutz dienen uns eine Markise und ein Sonnenschirm – Sonnensegel bieten auch jeweils guten Sicht- und Sonnenschutz. Wenn es jeweils hübsche Exemplare sind, machen sie auch als Deko gut was her.
Für den Fall, dass du nun höchst motiviert bist: Ein bisschen Inspiration habe ich außerdem auch noch auf meinem Pinterest Board gespeichert. Ich freu mich, wenn du auch da vorbeischaust – und noch mehr freue ich mich, wenn du nun direkt loslegst!
Lass es dir gut gehen!
Nadine
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